Historische Segler im Hafen

Historische Segler im Hafen

Die Bedeutung historischer Segelschiffe für die Zukunft der Wilhelmshavener Touristik

Eine Meinung von Ulf Berner

Die Integration historischer Segelschiffe in den Hafen von Wilhelmshaven ist zweifellos eine kluge und vielversprechende Investition in die Zukunft der Touristikbranche Wilhelmshaven.

 

Pressebild Berner 01/23
Ulf Berner | Foto: Zielke

Einer der wichtigsten Aspekte historischer Segelschiffe ist ihr einzigartiges Erlebnis für Touristen.

Die Besucher können an Bord gehen, gedanklich die Segel setzen und sich in die Zeit vergangener Jahrhunderte zurückversetzt fühlen. Einzelne historische Schiffe könnten sicher auch kurze Segeltörns anbieten. Dieses Eintauchen in eine andere Welt, schafft unvergessliche Erinnerungen und stärkt die Bindung der Touristen an Wilhelmshaven.

Die kulturelle und historische Bedeutung historischer Segelschiffe ist von unschätzbarem Wert für Wilhelmshaven. Schon lange bevor Kaiser Wilhelm die Stadt Wilhelmshaven entstehen lies, war diese Region maritim geprägt. Die Region lebte nicht nur vom Fischfang. Auf besondere Art und Weise, war die Gegend mit der Hanse verbunden. War doch Edo Wiemken, Häuptling in dem „verdendele to den Bante boven Yade“ und ein Unterstützer der Vitalienbrüder, hier ansässig. Auch dieser Teil unserer Geschichte kann durch die Präsenz historischer Segelschiffe und begleitende Ausstellungen hervorgehoben werden, was wiederum das Interesse von Touristen weckt.

Neben der kulturellen Bereicherung haben historische Segelschiffe auch einen Gegenwartswert. Verstärkt sucht die Wissenschaft wieder nach Wegen, Segel und Windantriebe für moderne Schiffe zu entwickeln. Klassische Antriebe der Seeschifffahrt sind in großem Maße für CO2 und Feinstaubemissionen mit verantwortlich. Auch die touristische Seefahrt könnte mit Segelschiffen neue, alte Wege gehen. Dies kann sehr gut im Zusammenhang mit einer ständigen Wechselausstellung historischer Segelschiffe genauso thematisiert werden wie der immer wichtiger werdenden Meeresschutz.

Eine Wechselausstellung von sogenannten Gastliegern hat zudem einen bedeutenden wirtschaftlichen Effekt für Wilhelmshavener. Sie zieht nicht nur Touristen an, die Eintrittsgebühren entrichten, sondern sie fördert auch das lokale Gewerbe. Restaurants und Hotels in der Nähe des Hafens profitieren von der gesteigerten Besucherzahl, was zu einem Anstieg der Einnahmen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führt. Hinzu kommt dass die Stadt abgesehen von der Bereitstellung attraktiver Liegeplätze und der Infrastruktur keine Kosten hat. Diese positiven wirtschaftlichen Effekte stärken die Grundlage für die Entwicklung der Tourismusbranche in Wilhelmshaven.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Imageförderung und Identifikation, die mit historischen Segelschiffen einhergeht. Sie werden zu einem charakteristischen Wahrzeichen der Stadt und vermitteln den Besuchern ein einprägsames Bild von Wilhelmshaven. Dies trägt dazu bei, das positive Image der Stadt als attraktives Reiseziel zu fördern und das touristische Profil zu schärfen.

Darüber hinaus bieten historische Segelschiffe Bildungs- und Informationsmöglichkeiten, die für die Zukunft der Wilhelmshavener Touristik von großer Bedeutung sind. Führungen und Bildungsprogramme ermöglichen es den Besuchern, mehr über die Geschichte der Schiffe, die Seefahrt, die maritimen Traditionen aber auch die Bedeutung von Segelschifffahrt in unserer Zeit zu erfahren.

Immer wieder liest und hört man, dass Eigner historischer Schiffe nach geeigneten und attraktiven Liegeplätzen suchen. Wilhelmshaven würde damit eine Nachfrage bedienen. In Ergänzung zum Marinemuseum, würde die Stadt ihr touristisches Portfolio um den Aspekt zivile und nachhaltige Schifffahrt erweitern. In Kooperation mit Eignern und anderen Hafenstädten könnte man die Wechselausstellung organisieren und einen Anreiz für Besuchende schaffen, die Stadt immer wieder zu besuchen.

Ulf Berner

Vorstandssprecher der LPW und Ratsherr im Stadtrat Wilhelmshaven. Ulf Berner, Jahrgang 1965 ist Journalist und Touristikkaufmann i.R. und engagiert sich seit vielen Jahren in der Politik. Schwerpunkte sind Wirtschaft, Umwelt- und Genderpolitik.