Prüfauftrag an die Verwaltung zur Realisierung eines queeren Zentrums in Wilhelmshaven

Ich habe zur Ratssitzung im Juni 2023 diesen Antrag eingebracht.  Nachdem der Antrag jetzt durch die Ausschüsse muss, wird er in der Ratssitzung am 30. 08.2023 erneut beraten.

Die Akzeptanz für nicht-binäre Lebensweisen ist in Deutschland groß. Gleichzeitig steigt aber die Zahl queer-feindlicher Angriffe signifikant an. Dabei werden die Übergriffe mehr und mehr physisch und reichen von Schubsen und Anspucken über Körperverletzung, bis zu Mord. Wilhelmshaven kann hier beispielhaft für die Region ein queerfreundliches Zeichen setzen und gleichzeitig den vielfältigen Projekten und Initiativen im queeren Umfeld eine Heimstatt schaffen.

Der Ratsantrag lautet:

TOP: Prüfauftrag Queeres-Zentrum in Wilhelmshaven

Beschlußvorschlag:

Der Stadtrat möge beschließen, einen umfassenden Prüfauftrag zur Machbarkeit und Realisierung eines Queeren-Zentrums in Wilhelmshaven zu erteilen.
Der Prüfauftrag zur Errichtung eines Queeren-Zentrums soll die Machbarkeit eines solchen Projekts in Wilhelmshaven untersuchen. Dabei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

1. Standort: Untersuchung möglicher Standorte für ein Queeres-Zentrum, unter Berücksichtigung der Zugänglichkeit, Barrierefreiheit und Infrastruktur.
2. Finanzierung: Klärung der finanziellen Aspekte, einschließlich möglicher Fördermittel und Trägerschaft bzw. Unterstützung durch öffentliche und private Partner.
3. Angebote und Struktur: Erarbeitung eines Konzepts für die geplanten Angebote und Aktivitäten des Queeres-Zentrums sowie der organisatorischen Struktur.
4. Bedarfsermittlung: Analyse des Bedarfs an Beratungs- und Unterstützungsangeboten für queere Menschen in Wilhelmshaven und Umgebung.
5. Bürgerbeteiligung: Einbindung der queeren Community, Interessenverbände, Vereine und Bürgerinnen und Bürger in den Prüfprozess, um ihre Anliegen und Bedürfnisse angemessen zu berücksichtigen.

Der Prüfauftrag soll zeitnah umgesetzt werden, damit eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte zur Realisierung eines Queeren-Zentrums in Wilhelmshaven geschaffen werden kann.

Begründung:

In den letzten Jahren hat die Akzeptanz und Anerkennung von LGBTQ+-Personen (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer) in unserer Gesellschaft deutlich zugenommen. Dennoch gibt es immer noch Herausforderungen und Diskriminierung, mit denen queere Menschen konfrontiert werden. Als weltoffene und tolerante Stadt sollten wir uns dafür einsetzen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, in Wilhelmshaven frei und selbstbestimmt leben können.
Ein Queeres-Zentrum würde nicht nur ein wichtiger Anlaufpunkt für queere Menschen und deren Angehörige sein, sondern auch ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Unterstützung. Es würde Raum bieten für Veranstaltungen, Workshops, Beratungsangebote und kulturelle Aktivitäten, die die Vielfalt der queeren Community widerspiegeln. Darüber hinaus könnte ein solches Zentrum dazu beitragen, das Bewusstsein für LGBTQ+-Themen in der gesamten Bevölkerung zu stärken und Vorurteile abzubauen.
Anlässlich des CSD in Wilhelmshaven durften wir vom Kreistagsvorsitzenden und vom Landrat des Kreises Friesland erfahren, dass man sich dort bereits in dieser Angelegenheit auf den Weg gemacht hat. Für Wilhelmshaven, vertretend für die queere Community, hat die Organisatorin des CSD, Anke Hieronymus den dringenden Wunsch nach einem solchen Angebot formuliert.

Ich bin überzeugt, dass ein Queeres-Zentrum einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Vielfalt und Toleranz in unserer Stadt leisten würde. Daher bitte ich Sie um Zustimmung