Intersex Awareness Day: Zeit für umfassende Rechte und Akzeptanz

Intersex Awareness Day: Zeit für umfassende Rechte und Akzeptanz

Anlässlich des Intersex Awareness Day fordern Organisationen und Aktivist*innen aus Deutschland und weltweit eine umfassende Stärkung der Rechte und Akzeptanz intersexueller Menschen.

Intergeschlechtliche Menschen sind Menschen, deren Körpermerkmale nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlechtsbild entsprechen. Sie sind eine natürliche und vielfältige Variation der menschlichen Geschlechtsentwicklung.

In Deutschland sind intersexuelle Menschen nach wie vor Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. So sind sie häufig Opfer von Zwangsbehandlungen, die ohne ihre Einwilligung oder gar gegen ihren Willen durchgeführt werden. Auch im Alltag sind sie mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert.

Aktuelle Rechtslage in Deutschland

Während die Rechte intersexueller Menschen in Deutschland bereits geschützt werden, ist dies auf viele Gesetzbücher verteilt. So findet man z.B. das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung ist in Deutschland im Personenstandsgesetz (PStG) verankert. Das PStG ermöglicht es intersexuellen Menschen, ihr Geschlecht im Personenstandsregister selbst zu bestimmen.

In Deutschland ist das Verbot von Zwangsbehandlungen intersexueller Kinder seit 2021 gesetzlich verankert (§1631e BGB). Das Gesetz verbietet es, medizinische Behandlungen an intersexuellen Kindern vorzunehmen, die nicht medizinisch notwendig sind.

Das Recht auf Bildung und Arbeit ohne Diskriminierung ist in der deutschen Verfassung (Grundgesetz) verankert. Das Grundgesetz verbietet Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.

Das Recht auf Schutz vor Gewalt und Diskriminierung ist in der deutschen Verfassung (Grundgesetz) und in verschiedenen Gesetzen verankert. Das Grundgesetz verbietet Gewalt und Diskriminierung.

Forderungen der Organisationen und Aktivist*innen

Die Organisationen und Aktivist*innen fordern die Bundesregierung auf, die aktuelle Rechtslage zu verbessern und ein umfassendes Gesetz zur Stärkung der Rechte intersexueller Menschen zu verabschieden. Dieses Gesetz sollte unter anderem die folgenden Maßnahmen umfassen:

  • Ausweitung des Verbots von Zwangsbehandlungen: Das Verbot von Zwangsbehandlungen sollte auch auf Erwachsene ausgeweitet werden.
  • Verbesserung des Rechts auf geschlechtliche Selbstbestimmung: Das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung sollte intersexuellen Menschen auch in anderen Bereichen des Lebens, wie z. B. im Bildungswesen und im Arbeitsleben, zustehen.
  • Verschärfung des Rechts auf Schutz vor Gewalt und Diskriminierung: Das Recht auf Schutz vor Gewalt und Diskriminierung sollte intersexuellen Menschen besser geschützt werden.

Aufruf an die Öffentlichkeit

Die Organisationen und Aktivist*innen rufen auch die Öffentlichkeit auf, sich für die Rechte intersexueller Menschen einzusetzen.

„Es ist an der Zeit, dass intersexuelle Menschen die gleichen Rechte und Akzeptanz genießen wie alle anderen Menschen“, sagt Georg Berner-Waindok, queerpolitischer Sprecher. „Wir rufen auch die Öffentlichkeit auf, sich für die Rechte intersexueller Menschen einzusetzen, Intergeschlechtliche Menschen sind Teil unserer Gesellschaft und verdienen unseren Respekt und unsere Unterstützung.“

Georg Berner-Waindok

Sachbereiche : Diversität, Naturschutz, Stadtentwicklung